Sich mit Buddha verbinden
Lama Sonam Jorphel Rinpoche
am 25.9.1985 in Medelon Deutschland:
Als erstes entwickeln wir die richtige reine Motivation.In dem wir erkennen das die Anzahl der fühlenden Wesen in Samsara so grenzenlos wir der Raum ist,hören wir diesen Belehrungen zu um alle fühlenden Wesen zur vollkommenen Buddhaschaft zu geleiten....
Chögyam Trungpa:
Der Mythos Freiheit und der Weg der Meditation
Phantasie und Wirklichkeit
Wenn wir die vollständigen buddhistischen Lehren in westlichen Boden einpflanzen wollen, dann müssen wir zuerst die grundsätzlichen Prinzipien des Buddhismuss verstehen und uns durch seine grundlegenden Meditationsübungen hindurcharbeiten.Viele Menschen nehmen den Buddhismuss so auf, als wäre er ein neuer Kult,der sie erretten, der sie dazu befähigen könnte, mit der Welt so umzugehen,als pflückten sie Blumen in einem herrlichen Garten.Wenn wir jedoch Blüten von einem Baum abpflücken möchten, dann müssen wir uns zuerst um die Wurzeln und den Stamm kümmern,und das heißt, daß wir mit unseren Ängsten,Hemmungen,Enttäuschungen und Gereiztheiten-den schmerzlichen Aspekten des Lebens-arbeiten müssen.
Die Menschen beklagen sich darüber,daß der Buddhismus eine äußerst entmutigende Religion sei, weil er Leiden und Elend hervorhebe.Im allgemeinen sprechen Religionen von Schönheit,Klang ,Ekstase,höchster Seligkeit.Dem Buddha zufolge müssen wir jedoch damit beginnen,die Erfahrung des Lebens so zu sehen ,wie sie ist.Wir müssen der Wahrheit des Leidens,das eigentliche Wesen der Unzufriedenheit erkennen.Wir können dies nicht außer acht lassen und uns daran machen,nur die glänzenden und angenehmen Aspekte des Lebens zu untersuchen.Wenn wir nach einem verheißenen Land,einer Schatzinsel suchen,dann führt diese Suche nur in größeren Schmerz hinein.Solche Inseln können wir nicht erreichen,so lässt sich Erleuchtung nicht erlangen.Deshalb stimmen alle Sekten und Schulen des Buddhismuss darin überein,daß wir damit anfangen müssen, der Wirklichkeit unserer Lebensumstände ins Auge zu sehen.Mit träumen läßt sich nicht beginnen.Das wäre nur ein zeitweises Entkommen-ein wirkliches Entkommen ist unmöglich.
Im Buddhismus bringen wir durch die Meditationspraxis unsere Bereitwilligkeit zum Ausdruck,auf dem Boden der Wirklichkeit zu stehen.Meditation bedeutet weder den Versuch,Ekstase,Geisteswonne oder Seelenruhe zu erlangen,noch das Bemühen ,ein besserer Mensch zu werden.Sie schafft einfach einen Raum,in dem wir dazu fähig sind,unsere neurotischen Spiele,unsere Selbst-Täuschungen, unsere verborgenen Ängste und Hoffnungen zu enthüllen und aufzulösen.Für den Raum sorgen wir durch die einfache Disziplin des Nicht-Tuns.Tatsächlich ist es sehr schwierig,nichts zu tun.Zuerst müssen wir uns dem Nichts-Tun allmählich annähern;nach und nach wird sich unsere Praxis dann entwickeln.Meditation wird so zu einem Mittel,die geistigen Neurosen an die Oberfläche zu bringen und sie als Bestandteil unsere Praxis zu gebrauchen. Dem Dünger vergleichbar, werfen wir unsere Neurosen nicht fort,sondern verteilen sie in unserem Garten;sie haben Anteil an unserer Fruchtbarkeit....
Dalai Lama
Mit dem Herzen denken Zufiedenheit, Freude und ein erfülltes Leben. Ich wurde aufgefordert, darüber zu sprechen,wie man am besten mit bestimmten Situationen des Lebens umgeht.Ich werde mich bemühen , die Dinge in allgemeinverständlicher Weise zu erklären,so daß auch ganz normale Menschen entdecken können,wie sich das eigene Potential in der Auseinandersetzung mit leidvollen Situationen wie Tod und Sterben,aber auch Frustrationen, Haß und Wut nutzen lässt.
Ich bin Buddhist und meine Ausbildung fußt auf den buddhistischen Lehren,dem Buddha-Dharma.Ich spreche zwar auf der Grundlagen dieser Lehren,werde Ihnen aber meinen Weg nicht als den einzig gangbaren vorschlagen,weil ich es nicht für richtig halte,anderen seine Meinung oder seinen Glauben aufzunötigen.Die Entscheidung liegt völlig bei Ihnen.Sollten Sie in dem,was ich sage,etwas für Sie Nützliches entdecken,können Sie dies für sich allein überprüfen und ausprobieren.Sollte ich Ihnen nichts Verwertbares zu bieten haben,brauchen Sie sich nicht weiter damit zu beschäftigen.
Das Herzsutra
Prajnaparamita, jenseits aller Worte, Gedanken und Beschreibungen, ungeboren, unendlich wie die Natur des Raumes, nur mit der ursprünglichen Weisheit erfahrbar, Mutter der Buddhas der drei Zeiten, vor Dir verneige ich mich.
In Sanskrit: Bhagawati Pradsnja Paramita Hridaja
In Tibetisch: Tschom dan dä ma scherab kji pa rol tu schin pä njing po
Ich verneige mich vor der Baghavati Prajnaparamita.
Folgendes habe ich gehört:
Einst weilte der Bhagavan in Rajagriha auf dem Geierberg, zusammen mit einer großen Versammlung von ausgezeichneten Mönchen und einer großen Versammlung von Bodhisattvas. Zu jener Zeit war der Bhagavan vollkommen in die alle Erscheinungen untersuchende Konzentration versunken, die als tiefe Erleuchtung bezeichnet wird. Zur selben Zeit praktizierte der Edle Avalokiteshvara, der Bodhisattva Mahasattva, die tiefgrünge Übung der transzendenten Weisheit und analysierte die fünf Skandhas, die von Natur aus leer sind. Da wandte sich von Buddha inspiriert, der Verehrungwürdige Shariputra an den Edlen Avalokiteshvara, den Bodhisattva Mahasattva und sagte: "Wie sollten Sohn oder Tochter aus guter Familie praktizieren, die der tiefgründigen Übung der transzendenten Weisheit zu folgen wünschen?" So sprach er, und der Edle Avalokiteshvara, der Bodhisattva Mahasattva, antwortete dem Ehrwürdigen Shariputra folgendermaßen: "Oh, Shariputra, welcher Sohn oder welche Tochter aus guter Familie auch immer der tiefgründigen Übung der transzendenten Weisheit zu folgen wünscht, sollte es so betrachten, dass er oder sie die fünf Skandhas analysiert, die von Natur aus leer sind, Form ist Leerheit, Leerheit ist Form, Form ist nichts anderes als Leerheit, Leerheit ist nichts anderes als Form, Genauso sind Empfindung, Unterscheidung, gestaltende Faktoren und Bewusstsein Leerheit. Deshalb, Shariputra, sind alle Erscheinungen Leerheit, ohne Merkmale. Sie haben weder Anfang noch Ende. Sie sind weder unrein noch frei von Unreinheit. Sie nehmen weder ab noch nehmen sie zu. Deshalb Shariputra gibt es in der Leerheit keine Form, keine Empfindung, keine Unterscheidung, keine gestaltenden Faktoren, kein Bewusstsein, kein Auge, kein Ohr, keine Nase, keine Zunge, keinen Körper, keinen Geist, keine Form, keinen Klang, keinen Geruch, keinen Geschmack, kein Tastobjekt, keine Phänomene. Es gibt keine Bereiche der Augen bis hin zu keinen Bereichen des Geistes. Es gibt nichts von diesen allen bis hin zum Bereich des geistigen Bewusstseins. Es gibt keine Unwissenheit, noch gibt es das Aufhören von Unwissenheit, bis hin zu es gibt kein Alter und keinen Tod, noch gibt es das Aufhören von Alter und Tod. Deshalb gibt es kein Leiden, keinen Ursprung des Leidens, keine Beendigung des Leidens, keinen Weg, keine Weisheit, kein Erreichen und kein Nicht Erreichen. Deshalb Shariputra, weil es kein Erreichen gibt, halten sich alle Bodhisattvas an die transzendente Weisheit. Und weil es keine Unklarheit des Geistes gibt, haben sie keine Furcht. Und wiel sie völlig frei über die Falschheit hinausgehen, erreichen sie Nirvana. Alle Buddhas der Drei Zeiten vertrauen auf die transzendente Weisheit und erwachen dadurch voll und klar zur unübertrefflichen, vollkommenen und vollständigen Erleuchtung. Deshalb sollte man das Mantra der transzendenten Weisheit, das Mantra der großen Einsicht, das unübertroffene Mantra, das Mantra ohnegleichen, das Mantra, das alle Leiden vollständig stillt, als die Wahrheit erkennen, denn es gibt keine Täuschung.Das Mantra der transzendenten Weisheit wird folgendermaßen gesprochen:
Tadjata Om Gate Gate Paragate Parasamgate Bodhi Swaha
Shariputra, auf diese Weise sollte ein Bodhisattva Mahasattva die tiefgründige, transzendente Weisheit praktizieren. "
Danach erhob sich der Bhagavan aus jener Konzentration und pries den Edlen Avalokiteshvara, den Bodhisattva Mahasattva, mit den Worten: " Sehr gut, sehr gut, Sohn aus guter Familie, genauso ist es. Die tiefgründige transzendente Weisheit sollte genauso praktiziert werden, wie du es gesagt hast, und die Tathagatas werden sich freuen. "Als der Bhagavan dies gesagt hatte, da priesen der Verehrungswürdige Shariputra, der Edle Avalokiteshvara, der Bodhisattva Mahasattva, die ganze Versammlung und die Welt mit ihren Göttern, Menschen, Halbgötter, und Gandharvas und allen anderen mit Freude erfülltem Herzen die Worte des Bhagavan.